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Stellungnahme des geschäftsführenden Präsidiums zur Lage der DBU![]() (geschäftsführendes Präsidium)
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Die Diskussionen um die Lage der DBU nehmen kein Ende, für uns Anlass dazu, unseren Mitgliedern die Lage aus Sicht des gf. Präsidiums des NBV darzustellen.
Am 31. März und 1. April findet in Frankfurt eine außerordentliche MV der DBU statt. An diesen Tagen ist zu entscheiden, wie oder ob es mit der DBU weitergehen soll oder kann.
Zu den Hintergründen:
In der DBU Verwaltung (geschäftsführendes Präsidium) gab es, wie sich in den letzten Wochen immer deutlicher abzeichnete, schon seit geraumer Zeit große Probleme. Drei Bereiche lassen sich als besonders schwerwiegend hervorheben:
- Bereits seit längerer Zeit konnten im geschäftsführenden Präsidium der DBU nicht alle Positionen besetzt werden. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass von Seiten der Landesverbände und deren Mitgliedsvereinen keine Kandidaten gefunden wurden. - Die Landesverbände wurden über die finanzielle Situation der DBU im Unklaren gelassen. - Beschlossene Satzungsänderungen wurden nicht beim Registergericht zur Eintragung vorgelegt und auch gewählte Vorstandsmitglieder nach § 26 BGB wurden nicht eingetragen.
Am 11. Februar 2012 trafen sich die Präsidien der Landesverbände zu einer Krisensitzung in Bochum. Worte wie Konkurs oder Konkursverschleppung machten die Runde. Selbst die anwesenden Mitglieder des gf. Präsidiums der DBU mussten erkennen, nicht über alle Vorgänge informiert worden zu sein. Als Ergebnis der Tagung in Bochum wurde beschlossen, ein Gremium (Task Force) einzusetzen, das die Aufgaben hat, den Jahresabschluss 2011 zu erstellen, eine Übersicht aller Verbindlichkeiten zu erstellen und ein Sanierungskonzept für die DBU zu erarbeiten.
In Folge der Erkenntnisse dieser Tagung und vor allem aus Selbstschutz vor möglichen Regressansprüchen, traten beide Vizepräsidenten von ihren Ämtern zurück. Auch der DBU Präsident erklärte seinen Rücktritt. Für die nun komplett handlungsunfähige DBU musste ein Notvorstand vom Registergericht eingesetzt werden. Der Notvorstand in Personalunion mit der Task Force berief die o. g. außerordentliche MV ein.
Was erwartet uns und wie geht es weiter? Das ist die meistgestellte Frage dieser Tage. Diese Frage ist aber nicht zu beantworten, weil uns noch nicht die Ergebnisse der Task Force vorgestellt wurden und wohl auch nicht vorgestellt werden können. Die Erarbeitung des Jahresabschlusses 2011, die Erstellung der Aufstellung aller Verbindlichkeiten und vor allem die Erarbeitung des angekündigten und in Auftrag gegebenen Sanierungskonzeptes brauchen ihre Zeit.
Seit Bekannt werden der „Schieflage“ der DBU gehen Gerüchte um, die den Zustand der DBU betreffen. Im Einzelnen gehen wir auf diese Gerüchte nicht ein, weil wir uns an diesen hypothetischen Diskussionen bewusst nicht beteiligen wollen.
Das Einzige, was bisher bekannt ist und auch in der Einladung zur a. o. MV der DBU benannt wurde, ist die Möglichkeit für das Jahr 2012 eine doppelte Beitragszahlung (freiwillige Leistung) der Landesverbände an die DBU zu beschließen. Wir haben die Vereinsvorstände der NBV Mitgliedsvereine per E-Mail darum gebeten, uns ein Feedback darüber zu geben, ob sie bereit und in der Lage sind, eine Verdoppelung der DBU Beiträge zu akzeptieren.
Letztendlich geht es nicht nur um die finanzielle Lage der DBU. Um eine funktionierende Dachorganisation des Deutschen Billardsportes zu haben, müssen nach unserer Meinung die Verwaltungs- und Sportstrukturen der DBU maßgeblich verändert und weitgehend verschlankt werden. In der Hauptsache muss ein arbeitsfähiges geschäftsführendes Präsidium gefunden werden, das bereit ist, in der Krise das Ruder zu übernehmen und das die notwendigen neuen Strukturen erarbeitet, entwickelt und durch Änderungen von DBU Satzung und Ordnungen auch umsetzt.
Ob die Option einer doppelten Beitragszahlung gezogen wird, hängt für uns also von mehreren Gesichtspunkten ab. Es gilt vorher die folgenden Fragen positiv zu beantworten:
- Liegt der Jahresabschluss 2011 prüfbar vor? - Liegt belastbares Material vor, aus dem hervorgeht welche Verbindlichkeiten bestehen (einschl. der jeweiligen Fälligkeiten)? - Ist erkennbar, dass es bei der Einmaligkeit der Beitragsverdoppelung bleibt oder investieren die Landesverbände in ein Fass ohne Boden? - Ist im Hinblick auf die finanzielle Situation eine Finanzpolitik machbar und anerkannt, die auf absehbare Zeit einen harten Sparkurs vertritt? - Existiert ein schlüssiges und nachvollziehbares Sanierungskonzept, das nur die finanziellen Mittel berücksichtigt, die auch tatsächlich vorhanden sind? - Werden die Beschlüsse gefasst, die zur notwendigen Erneuerung der DBU Strukturen führen? - Finden sich geeignete und akzeptierte Kandidaten für das zu besetzende Amt des DBU Präsidenten?
Wir können euch zum jetzigen Zeitpunkt beim besten willen nicht vorhersagen, wie wir in Frankfurt abstimmen werden. Nur nach ausführlicher Einsichtnahme in alle erforderlichen Unterlagen und eingehender Prüfung der uns vorliegenden Daten werden wir eine Entscheidung treffen. Nicht zuletzt geht es bei der Beschlussfassung über die Zukunft der DBU auch darum, die Rechtmäßigkeit aller Beschlüsse im Hinblick auf die bestehende Satzung und Ordnungen der DBU genau zu überprüfen.
Die a. o. MV ist nicht umsonst auf zwei Tage angesetzt. Ihr könnt sicher sein, dass wir uns eine Entscheidung nicht leicht machen und keinen Cent ausgeben werden, wenn wir nicht sicher sind, dass das Geld in eine gute Zukunft der DBU investiert ist. Natürlich braucht der Billardsport auch auf Bundesebene sein Organ der Interessenvertretung und Sportorganisation. Diese Organisation hat sich aber an den Interessen der Mitgliedsverbände zu orientieren und darf nicht als der alles bestimmende Verband, seine Meinung und sein Wollen auf die Landesverbände übertragen. Sinnvoll und erfolgversprechend kann nur die gemeinsame Arbeit miteinander für das gleiche Ziel sein.
In den letzten Tagen wurde uns in einigen E-Mails und Telefonaten ausdrücklich erklärt, dass wir das Vertrauen der Vereine haben. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle bedanken und alle anderen NBV Mitglieder bitten, uns das gleiche Vertrauen entgegen zu bringen. In erster Linie geht es für uns darum, die Interessen der Vereine im NBV zu vertreten. Erst dann werden wir uns um die Belange der DBU kümmern können.
Mit sportlichen Grüßen Euer geschäftsführendes Präsidium | |
