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NDM Herren 2019![]() (LSW Snooker)
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Norddeutsche Meisterschaft Snooker der Herren- 2019 -
Der sportliche Höhepunkt eines jeden Snookerjahres sind die NDM der Herren. Hier wird der prestigeträchtigste Titel vergeben und entsprechend gespannt fieberten alle dem Wochenende vom 2. auf den 3. März entgegen. Viele Clubs im Norden hatten schon im Vorfeld den Wunsch geäußert, die Meisterschaft nicht wieder mit vorherigen Qualifikationsturnieren und einem Endturnier durchzuführen, sondern zurückzukehren zum alten Modus und ein großes Turnier an einem Wochenende zu spielen. Wie beliebt so ein großes Einzelevent ist, war spätestens nach dem Meldeschluss klar. Mit 55 Startern wurden alle Erwartungen weit übertroffen und es konnte ein neuer Teilnehmerrekord vermeldet werden. Durch den Landessportwart (LSW) Snooker, Stefan Hardt, wurden sieben 4er-Gruppen und neun 3er-Gruppen ausgelost. Das Ausspielziel war zunächst best-of-3. Die Gruppenphase verlief alles in allem ohne größere Überraschungen, die jeweils stärksten Spieler setzen sich durch. Die 16 Gruppenersten waren direkt für die Runde der Letzten 32 am Folgetag qualifiziert. Die Gruppenzweiten wurden durch den LSW den Erstplatzierten zugelost, somit war das Feld der L32 komplett und der Spielplan für den Entscheidungstag stand fest. Tag 2 begann direkt mit guten und spannenden Partien. Der Kieler Titelverteidiger Loris Lehmann (in dieser Saison für den BCB Lübeck am Start) spielte im Duell mit David Aronis ein 63er-Break und machte klar, mit ihm war auch dieses Jahr wieder zu rechnen. Der Vizemeister von 2018, Tobias Friedrichs, traf auf Stefan Schenk vom BC Schwerin. Hier zeigte Stefan sehr gutes Snooker und konnte sich verdient mit 2:0 durchsetzen. Nach Abschluss der Runde der L32 konnte das Achtelfinale gestartet werden. Ab jetzt wurde bis zum Finale im Modus best-of-5 gespielt. Herauszuheben ist hier die erneut gute Leistung von Stefan Schenk, dem es mit einem sicheren 3:0 gegen Ismail Ali gelang, einen weiteren Bundesligaspieler vom SC Hamburg aus dem Turnier zu nehmen. Im anschließenden Viertelfinale versprachen vor allem zwei Spiele besondere Spannung: An Tisch 9 traf Volker Buchwald auf seinen Vereinskameraden Florian Stiefenhofer (beide SC Hamburg). Florian zeigte sehr gutes Snooker, spielte u.a. mit einer 75 das höchste Break des Turniers und gewann sicher mit 3:0. Somit war mit Volker Buchwald schon jetzt einer der Mitfavoriten auf den Titel ausgeschieden. Am Nebentisch trafen Loris Lehmann (BCB Lübeck) und Ramzi Ben Ghaffar (SC Hamburg) aufeinander. Dieses Match ging über die volle Distanz und musste aufgrund der Matchdauer beim Stand von 2:1 für Loris im shoot-out entschieden werden. Ramzi konnte zwar noch zum 2:2 ausgleichen aber der Decider ging an Loris, der den Matchball (Blau) als Long Pot in die Ecktasche krachte. Die Halbfinals der Titelkämpfe standen damit fest und lauteten: Marc Trepte (BCB Lübeck) – Florian Stiefenhofer (SC Hamburg) Loris Lehmann (BCB Lübeck) – Stefan Schenk (BC Schwerin) In HF 1 konnte Florian nicht ganz an sein gutes Spiel aus dem Viertelfinale anknüpfen, was aber vor allem daran lag, das ihn Marc durch sehr gutes taktisches Spiel aus den Bällen hielt und kaum Chancen zuließ. Marc gewann mit 3:0. Die Zuschauer des zweiten Halbfinals wurden mit einer sehr guten Partie belohnt. Im vielleicht besten Match des gesamten Turniers legte Titelverteidiger Loris Lehmann gleich richtig los und spielte Breaks von 48 und 54. Auch sein Gegner Stefan Schenk spielte ein sehr gutes Match, musste aber einem ständigen Punktedefizit hinterherlaufen und konnte am Ende das 0:3 nicht verhindern. Geteilter Platz 3 und jeweils Bronzemedaille also für Stefan und Florian, die beide ein starkes Turnier spielten. Das Finale der diesjährigen Titelkämpfe war damit komplett: Marc Trepte vs. Loris Lehmann Nach der Form der vergangenen Monate und den Ergebnissen aus dem Ligabetrieb ging Loris als leichter Favorit ins Endspiel, allerdings erwischte Marc den besseren Start und konnte den ersten Frame holen. Die Partie war insgesamt eher taktisch geprägt, was wohl auch nicht zuletzt am langen „Arbeitstag“ lag. Immerhin hatten beide schon mehr als 12 Stunden Snooker in den Knochen. Loris konnte dann Frame 2 auf die Farben holen und zum 1:1 ausgleichen. Frame 3 war wieder knapp und umkämpft. Marc spielte taktisch sehr clever, hielt Loris weitestgehend aus Chancen heraus und konnte die entscheidende Pinke zur erneuten Führung lochen. In Frame 4 bekam Marc beim Endspiel auf die Farben und einem Rückstand von 21 Punkten die Möglichkeit den Tisch abzuräumen. Der Winkel auf Gelb war allerdings so ungünstig, dass er Grün lang akzeptieren musste und die Ecktasche nur knapp verfehlte. Loris konnte nach kurzem Safe-Duell bis Blau abräumen und zum 2:2 ausgleichen. Nun musste also der fünfte und letzte Frame die große Entscheidung bringen! Inzwischen schon kurz vor Mitternacht angelangt, stellten sich alle die Frage, wer war jetzt noch frisch genug um nochmal alles reinlegen zu können? Nach dem Anstoß blieb ein langer Einsteiger vor der Ecktasche liegen, den Marc direkt anging aber sehr knapp verschoss. Loris kam dadurch ins Bild und legte mit einer 25 vor. Nach ein paar kleineren Breaks auf beiden Seiten kam Marc bei noch 8 verbliebenen Roten ins Bild aber verschoss bei 15 eine Rote auf die Ecktasche. Loris war zur Stelle und legte mit einem 30er-Break den Grundstein zum Sieg. Nach einer weiteren Roten mit Pink und jetzt nur noch 27 Punkten auf dem Tisch, brauchte Marc bereits Snooker. Nach einem kurzen Safe-Duell konnte Loris weitere Punkte sammeln und das Match war entschieden. Den Titel des Norddeutschen Meisters der Herren zu holen ist schon schwer genug, ihn aber erfolgreich zu verteidigen ist bärenstark! Mit seinen erst 19 Jahren gehört Loris die Zukunft und wir werden sicher noch weitere große Siege von ihm sehen. Herzlichen Glückwunsch, Loris! Und auch einen herzlichen Glückwunsch an Marc Trepte, der ein sehr starkes Turnier gespielt hat.
Ein großes Dankeschön geht an den Ausrichter SC Hamburg. Sehr gute Betreuung und leckeres Essen. Ein besonders großes Dankeschön geht an das Schiedsrichterteam Daniela, Sarah, Marc, Hanno, Christoph, Frank und Henning. Vielen Dank für euren Einsatz. Ihr habt wahrlich Kondition bewiesen!
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